Am 27. Januar 2010 war großer „Bahnhof“ im Verkehrsmuseum zu Dresden. Das Museum hatte zur feierlichen Eröffnung der Sonderausstellung „Hans Ledwinka – Konstrukteur der TATRA-Automobile“ geladen. Die Ausstellung von Radim Zatopek und Jan Ražnok war 2008 im TATRA-Museum Kopřivnice erstmalig zu sehen und kam nun aufgrund einer nun schon mehrere Jahre bestehenden Zusammenarbeit der beiden Museen nach Dresden.


Bereits am Vormittag fand eine Pressekonferenz statt und zur offiziellen Eröffnungsfeier waren ab 17:00 Uhr verschiedene Gäste geladen. Neben einigen Honoratioren der Stadt Dresden waren natürlich die „Macher „ zugegen, einige, auch ehemalige Professoren der Technischen Universität Dresden, natürlich die TATRA-Freunde aus Sachsen, wie z.b. Thomas Gabel und Andreas Christel, und einige weiter angereiste, wie Gabor Szerencsi und Roland Henkel. Und nicht zu vergessen, als besonderer Ehrengast konnte Frau Hanne Mader, die Enkelin von Hans Ledwinka begrüßt werden.

Der Geschäftsführer des Verkehrsmuseum, Herr Matthias Stier (seit 2010 im Amt), eröffnete die Veranstaltung mit einigen Worten der Begrüßung an alle Gäste und Ehrengäste. Danach führte Radim Zatopek kurz in die Geschichte von TATRA ein und stellte mit einem Film die heutige Produktlinie an Nutzfahrzeugen vor.

Frau Mader sprach als nächstes und berichtete bildhaft von ihren Erinnerungen an ihren Großvater. Sie beschrieb ihn als liebenswerten Menschen, der gern die Stunden im Kreise seiner Familie genoss aber auch immer ein offenes Ohr für die Gedanken und Probleme seiner Mitarbeiter hatte. Die Geschicke des TATRA-Werkes lagen ihm immer besonders am Herzen. Mit Dresden verbindet Frau Mader einige ihrer schönsten Kindheitserinnerungen, als ihr Vater, Fritz Ledwinka, hier das Tatra-Verkaufsbüro leitete und ihre Familie ein paar Jahre hier auf der Sedanstraße (heute Hochschulstraße) wohnte.

Herr Thomas Giesel, der Kustos für Straßenverkehr des VM Dresden, gab den Gästen einen Überblick über die tschechische  PKW-und Motorradproduktion vor und zwischen den Weltkriegen und stellte verschiedene Automobilmarken und Karosseriefirmen vor. So gab es z.b. einst die Reichenberger (heute Liberec) Automobil Fabrik von Theodor Freiherr von Liebieg, die später mit Laurin & Klement fusionierte. Viele Konstruktionen von L&K basierten auf früheren RAF-Konstruktionen. Oder die Firma Janaček im Motorradsektor, die von der Firma Wanderer aus Chemnitz die Lizenz für den Motorradbau erwarb und seitdem dem Namen Jawa (Janček + Wanderer) trug. Wanderer stellte daraufhin die Produktion von motorisierten Zweirädern ein. Von den Karosseriefirmen hob er besonders die Firma Sodomka heraus, die vom Stellenwert mit der Firma Gläser in Dresden zu vergleichen war. Zu guter letzt hob Herr Giesel die langjährige Tradition des tschechischen Automobilbaus hervor, die heute ihre Fortsetzung bei Skoda und auch immer noch Tatra findet. Außerdem sprach er seinen Dank an Roland Henkel aus, der die Ausstellung, die ja doch überwiegend aus Wandtafeln besteht, mit zahlreichen Exponaten aus seiner privaten Sammlung unterstützt hat.

Schließlich wurde die Ausstellung für eröffnet erklärt und alle Anwesenden begaben sich in die Ausstellungsräume. Dort wurden wir mit einem Glas Sekt empfangen und auch für das leibliche Wohl war mit einem kleinen Imbiss gesorgt. Entspannt konnte man nun durch die Ausstellung schlendern, eine Broschüre zur Ausstellung erwerben oder auch das Gespräch mit dem einem oder anderen der Anwesenden suchen.

Wer demnächst einen Dresden-Besuch plant, dem seien die Termine empfohlen, zu denen Thomas Giesel fachkundig durch die Ausstellung führen wird: der 7. Februar 2010, der 23. und 28. März sowie der 18. April 2010, jeweils 11:00 Uhr im Verkehrsmuseum zu Dresden.

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