Tatraplan 600Der erste Prototyp, „Ambrož“, wurde im Dezember 1946 von Hand gebaut, der zweite Prototyp „Josef“ im März 1947. Der Tatraplan erhielt einen neu konstruierten größeren luftgekühlten Vierzylinder-Viertakt-Otto-Boxermotor im Heck mit OHV-Ventilsteuerung (eine untenliegende Nockenwelle, Stößelstangen und Kipphebel), einem Hubraum von 1952 cm³ und einer Leistung von 52 PS (38 kW) bei 4000 U/min. Das mit einem Bohrung/Hub-Verhältnis von 85 x 86 quadratisch ausgelegte Aggregat hatte mit 26 PS pro Liter Hubraum die gleiche spezifische Leistung wie der Motor des größeren Tatra 87 (V-Achtzylinder, 2958 cm³, 75 PS, 160 km/h). Das Fahrwerk bestand aus der Vorderachse mit Einzelradaufhängung an zwei übereinander liegenden Querblattfedern und der bei Tatra schon traditionellen hinteren Pendelachse, in diesem Fall mit Drehstabfederung. Das Auto erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von über 130km/h, mit der auf Wunsch lieferbaren längeren Übersetzung für den vorwiegenden Einsatz auf dem flacheren Land etwas über 140 km/h. In dem für seine Klasse ungewöhnlich geräumigen Innenraum der selbsttragenden Ganzstahl-Karosserie fanden auf zwei Sitzbänken sechs Personen Platz.

Vorgeschichte

Tatra 603 1. SerieNachdem im Jahre 1950 mit dem Typ 87 der PKW-Bau bei Tatra auf staatliche Anordnung eingestellt worden war, um das Werk auf LKW-Produktion umzustellen, rückte die kommunistische Staatsführung der Tschechoslowakei von diesem Vorhaben wieder ab, als im Lande innerhalb kürzester Zeit ein Mangel an repräsentativen Fahrzeugen auftrat. Da die wenigen sehr teuren, importierten großen sowjetischen PKW, wie der GAZ-12 ZIM aufgrund ihrer eher müden Fahrleistungen und der vor allem anfangs schlechten Verarbeitungsqualität unbeliebt waren, wurde in der ČSSR die Produktion entsprechender luxuriöser PKW als dringend notwendig betrachtet. Zudem erkannte die Regierung nun auch, dass der Bau von Luxusautos durchaus eine nationale Prestige-Frage darstellte, und erteilte Tatra daher im Jahre 1955 die Erlaubnis, neue Luxus-PKW zu produzieren.

Der Tatra 613 ist ein PKW der Oberklasse von Tatra. Er erschien 1974 als Nachfolger des Tatra 2-603, wurde von Vignale entworfen und besaß einen luftgekühlten 3,5-Liter-V8-Motor. Der Tatra 613 erfuhr während seiner Produktionszeit mehrere Facelifts und wurde bis hin zu Tatra 613-4 umbenannt. 1996 wurde er vom Tatra 700 abgelöst, der eine überarbeitete Version des Tatra 613-4 ist.

T_613_mk2

Versionen

1973 - 1980 Tatra 613
1980 - 1984 Tatra 613-2
1980 - 1992 Tatra 613 S (Special)
1984 - 1984 Tatra 613 K (Cabriolet)
1984 - 1985 Tatra 613-2/I
1985 - 1991 Tatra 613-3
1991 - 1996 Tatra 613-4 und Tatra 613-4 lang
1991 - 1996 Tatra 613-4 Mi und Tatra 613-4 Mi lang

T_700Die Entwicklung des Tatra 700 begann bereits 1992: Das Ingenieurbüro Tim Bishop in Großbritannien sollte das Modell 613-4 Mi auf die neuesten Emissionsvorschriften in den USA und Europa einstellen. Dabei sollte auch das Exterieur des Wagens redesigned werden. 1995 überarbeitete Geoff Wardle – beschäftigt beim European Art Centre of Design in der Schweiz – Front und Heck des Wagens. Die tschechische Regierung, die inzwischen ihre Dienstwagen bei Merdedes-Benz orderte, sagte zu, 100 Exemplare des neuen Tatra zu bestellen, wenn dieser modernen Erfordernissen entsprechen sollte. So wurde die neue Karosserie in Zusammenarbeit mit Tatra entwickelt und im Dezember 1995 den Regierungsvertretern vorgestellt. Im April 1996 waren die ersten Serienexemplare fertig, aber die tschechische Regierung löste ihr Versprechen nie ein.