Der Tatra V 570 war ein vollkommen neu von Hans Ledwinka entwickelter Kleinwagen des Tatrawerks in Nesselsdorf. Als Prototypen wurden 1931 zwei Cabriolets und 1933 eine Limousine mit Stromlinienkarosserie gebaut. Der Wagen war als möglicher Nachfolger des Typs 12 vorgesehen.

Er hatte einen obengesteuerten, luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor mit 854 cm³ Hubraum in Wagenheck eingebaut, der über eine Mehrscheibenkupplung und ein Vierganggetriebe mit Mittelschaltung die Hinterräder antrieb. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 75 km/h. Das Fahrzeug hatte einen Zentralrohrrahmen; die Vorderräder waren an zwei übereinander liegenden Querblattfedern aufgehängt, hinten war eine Pendelachse mit Querblattfeder eingebaut. Die mechanische Bremse wirkte auf alle Räder.

Der Aufbau von 1933 mit stromlinienförmig abfallenden Front- und Heckpartien ähnelte dem des späteren VW Käfers. Dies war wenig erstaunlich, da Hans Ledwinka und Ferdinand Porsche sich persönlich kannten und schätzten. Die beiden Türen des - wie in der damaligen Tschechoslowakei üblich - rechtsgelenkten, viersitzigen Wagens waren hinten angeschlagen.

Es kam nie zu einer Serienfertigung des Kleinwagens, aber das Fahrzeug diente als Vorbild für den im Folgejahr erscheinenden Tatra 77 mit V8-Motor.