Wie nun schon seit 1995, also zum siebenten Mal, war auch in diesem Jahr der Club der Tatra-Freunde vertreten.

Organisiert, aufgebaut und betreut wurde der Clubstand von dem altbewährten Stab: Klaus Pelikan, Roland Henkel, Ulli Platzek, die Gebrüder Thomas und Peter Gabel und von Uwe Engberts, dem Verfasser. Jörg Malinowsky war 2 Tage am Geschehen beteiligt. Unterstützt wurden wir außerdem von Michael Pelikan und seiner Familie.

Das diesjährige Thema wurde aus der Buchserie "Afrika—Traum und Wirklichkeit" von J. Hanzelka und M. Zikmund ausgewählt:

 

 

Wir stellten eine Situation vor den Pyramiden von Gizeh mit einer Reifenpanne in der Wüste nach.

Die Idee entstand bereits vor zwei Jahren während des abendlichen Bieres nach einen anstrengenden Ausstellungstag.

Roland Henkel hat im Vorfeld die Vorlagen für die Wandbemalung erarbeitet und eine Liste erstellt, was jeder mitbringen muß. Alle haben wie immer ihren Teil beigetragen.

Von Jörg Malinowsky hatte ich den Anhänger mit einigen Utensilien für den Stand. Sandfarbenen Teppich als Bodendecker hatte ich bei meinem Teppichhändler zum Super Sonderpreis von DM 3.95 pro m² bekommen. Schließlich hatte jeder von uns den Auftrag, soviel Sand er transportieren konnte, mitzubringen.

Am Montag Früh fuhr ich los, Richtung Essen. Auf halber Strecke hörte ich mit einem mal ein starkes Rumpeln am Anhänger. Mein erster Gedanke war: "Mist – du hast das Stützrad nicht richtig gesichert !"

Nach dem Stillstand auf dem Standstreifen sah ich dann die Bescherung – der linke Reifen war platt. Nun war guter Rat teuer, den erstens war kein Ersatzrad vorhanden und zweitens galt es die Gummireste, die nun mitten auf der rechten Fahrbahn lagen, zu entfernen, damit nicht noch etwas passierte. Es dauerte nicht lange, bis ein Fahrzeug der Straßenmeisterei mit gelben Rundumlicht hinter meinem Gespann stand. Der Fahrer hatte zufällig in diesem Bereich am Seitenstreifen gearbeitet und beobachtet, wie die Autos abbremsten und um meine Reifenteile herumfuhren. Er sagte: "Suchen sie ihren Reifen, die Lauffläche habe ich auf der Ladefläche!"
Später kam auch noch die Polizei mit Blaulicht angefahren. Sie hatten einen Anruf bekommen, große Reifenteile lägen mitten auf der Fahrbahn. Nun konnte ich ruhigen Gewissens sagen, die Reifenteile wurden bereits von der Straßenmeisterei eingesammelt - ein glücklicher Zufall. Außerdem, ein Hoch und Dank der Straßenmeisterei ! Ich fuhr ca. 2 km im Schritttempo bis zum nächsten Parkplatz, der Wagen der Straßenmeisterei sicherte mich mit Gelben Warnlicht nach hinten ab. Beim Aufbocken des Anhängers und bei der Demontage des defekten Reifen wurde mir alle Hilfe gewährt.

Und wie sollte es anders sein, nachdem ich inzwischen einen Ersatzreifen bekommen habe (eine Schwierigkeit kommt selten allein), war die Autobahnauffahrt in der Gegenrichtung wegen Bauarbeiten gesperrt, so mußte ich über die Landstraße zur vorigen Auffahrt zurückfahren, um wieder auf die Autobahn zu kommen. Mit 3 Stunden Verspätung kam ich dann in Essen in der Messehalle an.

Bis zum späten Mittwochabend wurde tapeziert, gemalt und gewerkelt, bis der Stand zu unserer, insbesondere Rolands Zufriedenheit, fertig war. Das Ergebnis war dann so erfolgreich, daß der Stand am Ende von den Juroren zum zweitbesten Clubstand von über 100Clubständen geehrt wurde. Viele Tatrafreunde haben den Clubstand besucht und gelobt. Die Besucher kamen aus England, Luxemburg, Holland, Österreich und natürlich aus der Bundesrepublik. Die Prämierung wurde natürlich mit einem ordentlichen Schluck Sekt aus dem Pokal begossen und abends mit einem Essen am letzten Abend gefeiert.

Der Abbau am Montag ging nun etwas schneller vonstatten. Gegen Mittag waren die Anhänger und Autos bis zum Rand beladen und wir trennten uns mit der Absicht, so der Club will, im nächsten Jahr all diese Mühen, einfach aus Spaß an der Sache, wieder auf uns zu nehmen.

Uwe Engberts


Hier eine Kurzzusammenfassung aus den drei Büchern (Für alle die diese Bücher noch nicht gelesen haben)

Die Tschechoslowaken Jiri Hanzelka und Miroslav Zikmund  machten sich am 22. April 1947 in Prag auf den Weg zu einer Abenteuerfahrt rund um die Welt. Die Idee entstand bereits 1938 beim Beginn ihres gemeinsamen Studiums.

Voraussetzung für die Fahrt waren vor allem Sprachkenntnisse in Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch, Italienisch und in einigen orientalischen Sprachen.

Die Vorbereitungen wurden 1939 wegen der Besetzung durch die deutschen Militärs unterbrochen. Heimlich wurden die Vorbereitungen jedoch fortgesetzt.

1945 nach dem Einmarsch der Russen in Prag konnte das Studium vollendet werden und die Vorbereitungen konnten offiziell weitergeführt werden. Es sollte, soweit möglich, tschechoslowakische Ausrüstung verwendet werden.

Als Fahrzeug wurde nach langem Überlegen ein TATRA Typ 87 wegen seiner guten Konstruktion, seines starken, luftgekühlten Motors und seines großen Platzangebotes ausgewählt. Dieses Auto stellten die Tatra-Werke zur Verfügung.

Den Tschechoslowakischen Rundfunk und einen Zeitschriftenverlag galt es wegen der Kostenbeteiligung zu gewinnen. Die nächste schwere Hürde war die Nationalbank, um an die benötigten Devisen zu kommen, die natürlich in der damaligen Zeit besonders knapp waren.

Die Fahrt ging von Prag aus durch Österreich, Deutschland, die Schweiz und Frankreich. Und die ganze Strecke ohne zu tanken, da die Tschechische Zentralbank für Europa keine Devisen bewilligt hatte.

 

Der Start in Prag

 

Dann kam die Überfahrt von Marseille aus mit der Fähre nach Casablanca in Marokko, die Nordafrikanische Küste entlang nach Kairo, Abstecher nach Palästina und Syrien, weiter von Kairo Südwests nach Chartum. Von dort in Richtung Osten nach Eritrea und dann quer durch Abessinien, Kenia, Uganda, Tansania, Njassa, Rhodesien und die Südafrikanische Union bis nach Kapstadt; 27 Länder wurden durchfahren.

In Afrika wurden in 431 Tagen 36 000 km bzw. 22 500 Meilen zurück gelegt. Von Casablanca bis Kairo waren die Straßenverhältnisse gut. Ab Kairo Richtung Süden wurden die Straßen und Wege dann zusehends schlechter bis zum Teil sogar unbefahrbar.

Die schwierigste und zugleich gefährlichste Strecke lag in Nubien zwischen Assuan und Chartum, damals ein weißer Fleck auf der Landkarte. Nur mit Mühe wurde eine Ausnahmegenehmigung für die Durchfahrt dieser gesperrten Zone erreicht.

Zur Ausrüstung gehörte ein Jagdgewehr, automatische Pistolen und ein spezielles Radio mit Kurzwelle im Amateurfunkbereich und Mittelwelle. Es wurde extra für diese Fahrt entwickelt und gebaut.

Auf die Rückbank wurde verzichtet. Statt dessen wurde ein eigens angefertigter, genau passender Schiffskoffer eingebaut. Viele Ersatzteile wurden mitgeführt. Sie wurden während eines Reparaturlehrgangs mit den Ingenieuren der Tatra-Werke zusammengestellt.

In Kapstadt war das Ende der afrikanischen Etappe. Von dort ging es mit dem Schiff weiter nach Südamerika.